1. Der Ochse hat ein Brett vorm Kopf
2. Wenn das schwarze Schaf nach seinem Vater schl�gt
3. Kein Geistlicher nimmt jemand ins Gebet
4. Warum ein Pechvogel Pechvogel hei�t
5. Wenn einer das Schwein hat
6. Wer sich einen Ast lacht
7. Wer stets der Vogel abschie�t
8. Wenn einer durch die Blume spricht
Von einem, der gro�es Gl�ck hatte, sagt man: Er hat Schwein gehabt! Die
Gelehrten streiten sich �ber die Herkunft dieser Aussage. Es gibt zwei
verschiedene Meinungen: Die eine besagt, wir entlehnen diese Redewendung
aus dem Kartenspiel des 16. Jahrhunderts. Auf der h�chsten Karte n�mlich,
dem Schellendaus, oder -as, war ein Schwein abgebildet, denn As hie� im
deutschen Kartenspiel "Daus" oder "Sau". Wer also das Gl�ck hatte, die
h�chste Karte zu bekommen, hatte in der Tat ein Schwein!
Die andere Theorie �ber die Herkunft des Ausdrucks: Auf Sch�tzenfesten war
es fr�her �blich, da� nicht allein der beste Sch�tze belohnt wurde - er
bekam meist einen Ochsen oder gar ein gesatteltes Pferd - auch der
schlechteste Sch�tze wurde ausgezeichnet, mit einem Schwein, das er zum
Hohngel�chter des Publikums durch den Ort zu treiben hatte. Heute haftet
dem "Schwein gehabt" ein bitterer Beigeschmack an, n�mlich der, da� es sich
um ein unverdientes Gl�ck handelt.
Wenn einer das Gl�ck hat, wie Gott in Frankreich zu leben, so soll der
Ausdruck darauf hindeuten, da� er ganz sorglos in den Tag hineinleben kann.
Dieses etwas respektlose Bild unserer Sprache entstant w�hrend der
Franz�sischen Revolution von 1789. Damals glaubten die Anh�nger der
Aufkl�rung, da� die Vernunft allein, nicht ein Gott die Menschen zu
regieren h�tte. Ein Gott erschien ihnen damals einfach nicht mehr "n�tig".
Er war "pensioniert". Wenn einer also wie Gott in Frankreich lebte, mu�te
er sich um nichts k�mmern, trug keinerlei Verantvortung, hatte keinerlei
Sorgen.
Galt es eigendlich immer als ein gro�es Gl�ck, alles in H�lle und F�lle zu
haben? Nein, zun�chst galt fast das genaue Gegenteil. Als Martin Luther von
einem sagte: "Da er keinen Lohn verdient hatte, denn nur H�lle und F�lle",
da wollter er zum Ausdruck bringen, da� er kein Geld verdient hat, sondern
nur H�lle (Kleidung) und F�lle (Nahrung). Von �berflu� war damals nicht die
Rede. Doch allm�hlich wandelte sich die Bedeutung. "H�lle" stand f�r alles
�u�ere, "F�lle" f�r alles Innere. Wer also H�lle und F�lle hatte, dem
Fehlte es an nichts.
Als Gl�ckspilz gilt auch oft ein Mensch, der stehts den L�wenanteil
davontr�gt, den gr��ten Teil oder gar alles. Der Ausdruck stammt aus einer
Fabel der griechischen Dichters �sop, der im 6.Jahrhundert v. Chr. gelebt
hat: Nach einer gemeinsamen Jagd, auf der L�we, Esel und Fuchs einen Hirsch
elegt hatten, ging es schlie�lich ans Teilen. Der Esel wollte den drei
J�gergenossen je ein Drittel anbieten. Da schlug ihn der L�we nieder. Darauf
befahl der K�nig der Tiere dem schlauen Fuchs, die Teilung vorzunehmen. Der
aber bot dem L�wen die ganze Beute an. Darauf fragte ihn der L�we, wie er
denn zu dieser Weisheit gelangt sei. Da wies der Fuch l�chelnd auf den
geschundenen Esel. Stolz trug Majest�t den Hirsch davon.
Weil nun so viel vom Gl�ck die Rede war, noch dies: Etwas auf gut Gl�ck
tun, das bedeutet, es ohne gro�e Vorbereitung, ohne genaues Planen wagen.
Im Mittelhochdeutschen n�mlich hat das Wort "Gl�ck" noch die Bedeutung von
Zufall. Wer also etwas auf gut Gl�ck tut, tut es in Erwartung eines
freundlichen Zufalls.
Viele Menschen glauben �brigens, da� sie bestimmt Gl�ck haben werden, wenn
sie einem Schornsteinfeger begegnet sind. Denn: Schornsteinfeger bringen
Gl�ck, sagt der Volksmund. Und der mu� es ja wissen! Wenigen aber ist
bekannt, da� solcher Aberglaube eng mit gewissen Faschingsbr�uchen zusammen
h�ngt. So war es einst bei l�ndlichen Faschingsumz�gen �blich, da� die
jungen M�nner versuchten, derjenigen unter den zuschauenden Dorfsch�nen,
die sie liebten, ein Zeichen zu geben: Sie malten ihr Gesicht schwarz an.
War das gelungen, ging die geschw�rzte junge Dame mit dem Umzug mit. Das
Schw�rzen galt als segenverhei�ender Gl�ckwunsch.
Wer einem anderen Gl�ck w�nscht, sagt oft: Ich halte dir die Daumen! Warum
traut man dem Daumen eigendlich diese Macht zu, Einflu� auf Ereignisse zu
nehmen, meint man, dies h�lfe bei Pr�fungen, Wettk�mpfen und sonstigen
anstehenden Entscheidungen? Von jeher ma� man dem Daumen besondere
Bedeutung bei. Hielt ein "alter" R�mer seinen Daumen von der �brigen Hand
umschlo�en, so bekundete er damit, da� er dem Besiegten Gnade erweisen
wolle (Setzte er degegen den Daumen auf die Brust, lie� er ihn
Fallen!).
Bangte jemand seinem Gl�ck entgegen oder hatte er lange ein Unheil
bef�rchtet, das nun abgewendet schien, so sagt er erleichtert: Da f�llt mir
ein Stein vom Herzen! Angst und Sorge erscheinen uns oft wie ein Druck auf
dem Herzen. Weicht dieser dann, so sp�rt man dabei quasi besagten Stein
runterkollern!
Erdacht von Karin M�nkemeyer, zur NoCover gebracht von Borbarad alias Thomas Weber